Hornissen im Haus und wie die Besitzer sie wieder loswerden

Immer noch denkt die Mehrheit der Deutschen, dass Hornissen besonders aggressiv, gefährlich und vor allem angriffslustig sind. Das entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Hornissen, die großen Verwandten der Wespen, sind friedliche und ruhige Insekten. Allerdings mögen sie es nicht, wenn Menschen sie bei der Suche nach einem geeigneten Nest oder bei der Nahrungsbeschaffung stören. Wie Wespen versuchen die Hornissen dann sofort, ihr Nest zu verteidigen. Besonders kritisch wird es, wenn die Insekten im Haus ihr Nest bauen wollen.

Wespen und Hornissen unterscheiden

Sind es nun Wespen oder Hornissen, die sich den Rollladenkasten oder den Balkon als Standort für den Nestbau ausgesucht haben? Anhand der Größe kann man die beiden Insektenarten leicht unterscheiden. In Deutschland ist nur eine einzige Hornissenart heimisch, die „Vespa crabro“. Hornissen kann man auch am Kopf erkennen, aber dazu muss man den Insekten gefährlich nah kommen, was nicht zu empfehlen ist. Hornissen halten sich bevorzugt auf Streuobstwiesen, in lichten Auwäldern, Parks oder Laubwäldern auf.

Vertreiben statt töten

Die Fassade eines Hauses kann ein guter Standort für ein Hornissennest sein, ebenso wie der Dachboden oder das Dach selbst. Wenn die Tiere dort ihr Nest bauen, werden sie oft erst sehr spät entdeckt. Hornissen im Haus sind nur dann eine Gefahr, wenn kleine Kinder, ältere Menschen oder Allergiker dort leben. In solchen Fällen sollte ein Kammerjäger gerufen werden, der das Hornissennest professionell entfernt. Der Schädlingsbekämpfer wird das Nest in einen Fangkorb legen und die Arbeiterinnen absaugen. Das Nest wird dann mindestens vier Kilometer entfernt an einem sicheren Ort, wie einem Waldstück oder einer Wiese, ausgesetzt.

Unter Naturschutz

Hornissen sind nicht nur große Insekten, die vielen Menschen Angst machen, sondern auch ein wertvoller Teil des Ökosystems. Mit dem Schwinden ihrer natürlichen Lebensräume wird ihre Zahl immer kleiner. Deshalb stehen Hornissen seit 1984 unter Naturschutz und sind auf der „Roten Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen in Deutschland“ zu finden. Eine Schädlingsbekämpfung darf nur von einem erfahrenen Kammerjäger durchgeführt werden. Selbst zu versuchen, das Nest zu entfernen, ist nicht nur gefährlich, sondern auch mit hohen Strafen verbunden. Der Kammerjäger bringt das Nest an einen sicheren Ort und lässt die Hornissen dort frei.

Stress für die Hornissen

Hornissen sind nicht wählerisch, wenn es um den Standort für ihr Nest geht. Nicht nur Privathäuser, sondern auch Altenheime, Schulen oder Kindergärten können zum Nistplatz werden. In solchen Fällen sollte sofort ein Schädlingsbekämpfer gerufen werden, um das Nest umsiedeln zu lassen. Diese Umsiedlung ist sowohl für die Menschen als auch für die Tiere stressig. Während der Umsiedlung sollten Kinder im Gebäude bleiben und hektische Bewegungen vermieden werden, um keine Panik auszulösen.

Den Naturschutz informieren

Ein Hornissennest darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde entfernt werden. Diese wird erteilt, wenn die Insekten eine unmittelbare Gefahr darstellen, z. B. bei Allergikern oder kleinen Kindern im Haus. Haben sich die Hornissen im Garten niedergelassen, sollte man den Bereich meiden, da sie nützliche Schädlinge fressen. Ein verlassenes Nest wird von Hornissen nie wieder genutzt. Um zu verhindern, dass Hornissen im oder am Haus nisten, sollten potenzielle Einfluglöcher verschlossen werden. Der Versuch, ein Nest selbst zu entfernen, ist gefährlich und führt zu Bußgeldern in erheblicher Höhe.